Bevor Warren Buffett kam, gab es Benjamin Graham: Der Vater der modernen Geldanlage!
Benjamin Graham gilt als Begründer der modernen Wertpapieranalyse und ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Investmentgeschichte. Das bekannteste Werk von Graham ist "The Intelligent Investor", das 1949 erstmals auf Englisch erschien.
Graham war nicht nur als Autor, sondern auch als Geschäftsmann und Hochschullehrer erfolgreich. Er lehrte von 1928 bis 1957 an der Columbia University und leitete parallel die Graham-Newman Partnership, einen der ersten Investmentfonds seiner Art.
Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählt die Entwicklung zentraler Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), die heute als Standard in der Aktienanalyse gelten. Graham war maßgeblich an der Entwicklung des CFA-Zertifikats beteiligt, das bis heute einen hohen Standard in der Ausbildung von Wertpapieranalysten setzt.
Sein Erfolgsgeheimnis als Geschäftsmann und Autor lag in der konsequenten Anwendung des Value Investing: Aktien sollen nur dann gekauft werden, wenn sie unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Dabei wird eine Sicherheitsmarge ("Margin of Safety") angestrebt, um Risiken zu minimieren. Graham lehrte, dass der Markt oft irrational ist, und prägte dafür die Figur "Mr. Market", die die Schwankungen und Übertreibungen der Börse personifiziert. Sein Ansatz ist langfristig, rational und auf Substanz ausgerichtet – Prinzipien, die bis heute von erfolgreichen Investoren wie Warren Buffett angewendet werden.
Als Autor veröffentlichte Graham mehrere einflussreiche Werke. Neben "The Intelligent Investor" ist insbesondere "Security Analysis" (1934, gemeinsam mit David Dodd) zu nennen, das als Standardwerk für professionelle Anleger gilt. Beide Bücher wurden zu internationalen Bestsellern und sind in deutscher Übersetzung erhältlich:
"Intelligent investieren" und "Die Geheimnisse der Wertpapieranalyse" (deutsche Ausgabe von "Security Analysis"). Weitere auf Deutsch erschienene Titel sind "Wie man Unternehmenszahlen liest" und diverse Neuauflagen seiner Hauptwerke.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen "The Intelligent Investor" und "Security Analysis"?
Die Hauptunterschiede zwischen "The Intelligent Investor" und "Security Analysis" liegen vor allem in Zielgruppe, Tiefe und Anwendungsfokus der beiden Werke. "Security Analysis", erstmals 1934 von Benjamin Graham und David Dodd veröffentlicht, richtet sich an professionelle Investoren und ist ein umfassendes, technisches Standardwerk für die fundamentale Analyse von Wertpapieren.
Das Buch behandelt detailliert die Bewertung von Aktien und Anleihen, stellt verschiedene Analysemethoden vor und legt die theoretischen Grundlagen des Value Investing, insbesondere das Konzept der Sicherheitsmarge ("Margin of Safety").
Im Gegensatz dazu wurde "The Intelligent Investor" 1949 von Graham veröffentlicht und richtet sich explizit an Privatanleger und Einsteiger. Das Buch vermittelt die Prinzipien des Value Investing in verständlicher Sprache und legt den Schwerpunkt auf praktische Ratschläge für den langfristigen Anlageerfolg.
Graham erklärt darin unter anderem die Rolle von Emotionen am Markt, personifiziert durch die Figur "Mr. Market", und unterscheidet klar zwischen Investieren und Spekulieren. Die Kernaussagen sind auf eine breite Leserschaft zugeschnitten und weniger technisch als in "Security Analysis".
Zusammengefasst:
"Security Analysis" ist ein tiefgehendes, technisches Fachbuch für Profis, das die Methoden der Wertpapieranalyse systematisch darlegt.
"The Intelligent Investor" ist ein praxisorientiertes, allgemeinverständliches Werk für Privatanleger, das die Grundprinzipien des Value Investing und den Umgang mit Marktschwankungen anschaulich erklärt.
Beide Bücher bauen auf dem Prinzip der Sicherheitsmarge auf und haben Generationen von Investoren geprägt, unterscheiden sich aber deutlich in Komplexität und Zielgruppe.
Welche Rolle spielt Mr. Market in "The Intelligent Investor"?
In "The Intelligent Investor" spielt Mr. Market die Rolle einer Metapher für die täglichen Preisschwankungen an der Börse. Benjamin Graham beschreibt Mr. Market als einen launischen, manisch-depressiven Geschäftspartner, der dem Investor jeden Tag anbietet, seine Anteile zu einem von ihm festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
Diese Preise sind oft von Emotionen wie Euphorie oder Pessimismus getrieben und spiegeln selten den tatsächlichen inneren Wert eines Unternehmens wider.
Grahams zentrale Botschaft ist, dass der intelligente Investor die irrationalen Schwankungen von Mr. Market nicht als Maßstab für den wahren Wert eines Investments nehmen sollte. Stattdessen sollte der Anleger die Launen von Mr. Market ausnutzen:
Aktien werden gekauft, wenn Mr. Market sie zu niedrigen, von Pessimismus geprägten Preisen anbietet, und verkauft, wenn er euphorisch überhöhte Preise verlangt. Die Fähigkeit, sich nicht von Mr. Market beeinflussen zu lassen, sondern rational und diszipliniert zu handeln, ist laut Graham eine der wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen Investors.
Mr. Market steht somit sinnbildlich für die emotionale Seite des Börsengeschehens und dient als Warnung, sich nicht von kurzfristigen Marktstimmungen leiten zu lassen, sondern auf den inneren Wert eines Unternehmens zu achten.
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